Markt Kaisheim

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Die moderne Gemeinde

mit historischem Flair

  • Hintergrundbild des Marktes Kaisheim
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Säkularisation

Schicksal der Klostergebäude und Besitzungen nach 1803.

Klosterbewohner

Zur Zeit der Auflösung hatte das Kloster noch 64 Bewohner. Das Schicksal der Klosterinsassen und -bediensteten war in einer "Instruktion" genau geregelt.

Die Mönche erhielten Geld- Alimentationen und waren somit Pensionäre des künftigen Königreichs Bayern.
3 Gulden pro Tag standen dem Prälaten, 1 Gulden den Patres und 45 Kreuzer den Laienbrüdern zu. Die Klosterbeamten und das übrige weltliche Personal sollten in die Dienste des bayerischen Churfürsten übernommen werden.

Schicksal des letzten Abtes

Reichsprälat Franz Xaver Müller, letzter Abt Kaisheims, durfte seine Zimmer in der bisherigen Abtei weiter benutzen und erhielt das Wohnrecht in Schloss Leitheim. Nach seinem Tode 1817 durfte er nicht in der Kirche bestattet werden, sondern musste seine letzte Ruhe auf dem allgemeinen Friedhof finden.

Klostergebäude

 Nach der Auflösung des Klosters verließ ein Großteil der Zisterziensermönche den Ort, aber von 1804 bis 1815 erfüllte nochmals mönchisches Leben die Räume, als die aus ihren Klöstern in Bayern vertriebenen Franziskanermönche hier eine vorübergehende Heimat fanden.

1816 wird in dem ehemaligen Kloster eine Zwangsarbeitsanstalt für Männer und Frauen untergebracht. Ab 1849 wird dieses Arbeitshaus in eine Strafanstalt umgewandelt, in die ab 1851 aber nur mehr Männer eingewiesen werden. Von 1863 bis 1945 wird die Anstalt als Zuchthaus geführt. Nach dem 2. Weltkrieg heißt das Gefängnis wieder Strafanstalt und ab 1970 Justizvollzugsanstalt.

Beweglicher Klosterbesitz

Um die Inbesitznahme des Klosters abzuwickeln, war eine Klosteradministration eingesetzt worden. Zum Auffüllen der Staatskasse sollten beweglicher Besitz und Liegenschaften versteigert werden. Eine erste  Versteigerung war  bereits für den 18. April 1803 ausgeschrieben, wobei außer "Kirchenornamenten, Leuchtern, Kannen, Weißzeug, Gemälden" auch die ganze Mobiliarschaft unter den Hammer kommen sollte.

Die Hoffnungen auf große Einnahmen erfüllten sich aber nicht. Wegen des Überangebots musste vieles unter Wert abgegeben werden.

Die reichen Kunstschätze wurden aber auch zum Teil nach München überstellt. Die vielen Gemälde wurden in fünf Kisten verpackt und nach München geschickt. Die prächtige Bibliothek musste auf Anordnung der Administration nach Neuburg verbracht werden. Weit über hundert Wagen waren notwendig, um die Bücher nach Donauwörth zu bringen, wo sie auf drei Schiffe verladen wurden.

Klostergüter und weitere Liegenschaften

Die Versteigerung des Klostervermögens erfolgte stückweise, weil man sich so mehr Einnahmen erhoffte. Dies galt auch für Wiesen, Weinberge, Schafweiden, Weiden und Ähnliches. Das ging sogar so weit, dass man den Kaisheimer Torturm stockweise versteigerte.

Lediglich abgelegene Höfe wurden als Ganzes behandelt. Darunter fielen die Klostergüter Neuhof, Bergstetten und Bertenbreit.

Waldbesitz des Klosters

Den riesigen Waldbesitz vereinnahmte der Staat für sich. Den übrigen Klosterbesitz wollte er möglichst schnell in klingende Münze umwandeln, da er dringend Geld brauchte.

Neben ehemaligen Klosterbediensteten erwarben auch Leute von außerhalb Eigentum und wurden sesshaft. 

Klosterbrauerei

Die Brauerei wurde von einer Familie Ableitner erstanden, von der sie später in den Besitz der Familie Heinle überging, die das Braugewerbe bis zum Jahre 1951 ausübte. Die dazugehörende Mälzerei war sogar bis 1980 in Betrieb.

Es darf angenommen werden, dass mit dem Übergang der Brauerei in Privatbesitz auch die Umwandlung der ehemaligen Kaserne in eine Wirtschaft vollzogen wurde.

Ziegelei des Klosters

Im Jahre 1803 kaufte ein Josef Dingnus die Ziegelei des Klosters von der Churfürstlichen Administration. Im Jahr 1819 verkaufte er sie an einen Matthias Raab weiter. Die Ziegelei blieb im Besitz der Familie Raab, bis sie 1923 aufgegeben wurde.

Die Steine des Zieglers Raab wurden nicht nur in Kaisheim, sondern auch in den Orten der Umgebung verwendet.

Ländereien des Klosters

Von der Möglichkeit des Besitzerwerbs aus Klostergut scheint reger Gebrauch gemacht worden zu sein, denn aus einer Statistik aus dem Jahre 1830 geht hervor, dass das gesamte Areal auf 350 Parzellen aufgeteilt war.

Quellen: 850 Jahre Klostergründung Kaisheim

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